Ein bedeutungsschwermütiges Gedicht über eine verschwendete Liebe

Was bleibt


Einer, der den Takt nicht spürt
und der den nächsten Schritt nicht weiß.
Ein anderer tanzt ungerührt
dreht sich selbstverliebt im Kreis.
Von der Stimmung, die am Tiefpunkt war,
war lange nicht zu seh'n.
Sie sitzt seit Stunden an der Bar
und trinkt sich selber schön.
Und eine Band, die nur drei Lieder kennt,
spielt dazu ein Potpourri.
Und beim Morgenrot ist eine tot
und das ist die Harmonie.

Eine Zukunft gab sich selber auf,
eh sie verloren ging.
Denn beim Spiel, bei dem's um alles geht,
war der Einsatz nur gering.
Einer der schlechte Karten hat,
schmeißt am Ende alles hin.
Ein and'rer spielt ein Mauerblatt
und auf 'nen Kleingewinn.
Und ein Glück, das sich entscheiden muss,
erträgt die Spannung nicht.
bleibt unentschieden bis zum Schluss,
woran es dann zerbricht.

Und was bleibt ist die Starre,
die eintritt, wenn keiner sich wirklich bewegt.
Ein schaler Geschmack und ein Kater,
der so schnell nicht mehr vergeht.

Und Einer, der am Boden liegt,
steckt mit dem Kopf im Sand
Ein anderer steht unbesiegt
mit dem Rücken an der Wand.
Ein Vorwurf, der im Raume steht,
der hat es sichtlich schwer.
Denn leider kommt er viel zu spät
und trifft jetzt keinen mehr.
Eine Sonne scheint zum Fenster rein
und merkt nicht, dass sie stört.
und bevor sie was erleuchten kann,
ist alles schon geklärt.

Was bleibt sind ein Schlag ins Gesicht,
ein Stich und ein Schuss vor den Bug.
Eine tröstliche Lüge, eine Wahrheit, die weh tut
und von allem gibt’s mehr als genug

Ein Tanker, der in Seenot ist,
sinkt mitten auf dem Meer.
Zur Rettung eilt ein Optimist,
das bringt jetzt auch nichts mehr.
Eine Hoffnung, die geht über Bord,
und hat sich dabei verletzt.
Dann treibt sie mit der Strömung fort,
doch sie weiß sie stirbt zuletzt.
Ein Ölfilm dick wie Hustensaft
glättet immerhin die Wogen
und wer's jetzt nicht alleine schafft,
wird mit hinab gezogen.

Und was bleibt ist ein Streichholz
und ein Kahn voller Altöl, den keiner vermisst.
Ein Blicken zurück und ein Schwimmen voran
und ein Feuer, das langsam verlischt.