Ein Gedicht, welches die Möhre als das erstrebenswerteste Gemüse anpreist.

Ich schwöre auf Möhre


Es gibt ja heute soviele Leute
mit kranken Gedanken
und Perversionen, die einfach nicht lohnen
Von denen steht jeder auf Lack oder Leder
auf Koks oder Kohle und Guacamole
auf Narben, auf Knaben in allen Farben

Doch für mich seid ihr bloß Amateure
ihr tut mir leid, denn ich schwöre auf Möhre

Man sieht heute soviele ohne Ziele
im Park herum sitzen mit bunten Mützen
die ihre Mütter ihnen stricken, doch ich weiß wie die ticken.
Die wollen alle nur ficken und mit geilen Blicken
mit fiesen und bösen, fast schon amorösen
suchen sie nach Friseusen mit nervösen Mösen

Und am Ende schaun sie dann in die Röhre
ich aber nicht, denn ich schwöre auf Möhre

Meine Marotte das ist die Karotte
und auf ihre Art ist sie fast geriatrisch
mit Runzeln und Narben im Erdreich vergraben
Bei anderem Gemüse, da krieg ich die Krise
und Hummer und Barsch sind bloß für den Arsch
aber nicht so die Möhre, bei meiner Ehre ich schwöre

Und selbst wenn ich meine Ehre verlöre
wär mir egal, dann schwör' ich auf Möhre

Von keinem Verlangen bin ich gefangen
denn nur die Rübe ist die die ich liebe
auch wenn ich damit manchen verstöre
Ich brauche kein Geld, keine Öre
Es gibt keine Musik, die ich gerne höre
außer vielleicht Wencke Myhrre

Denn wenn ich mich auch über Tenöre
und Chöre empöre, weiß ich doch eins:
ich schwöre auf Möhre



Eine Version dieses Textes ist erschienen in*:
- Anthologie: "The Punchliner Nr.9" beim Verlag Andreas Reiffer

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