Ein Gedicht über Frauen

Ich habe ein Problem mit Frauen.

Ich soll das sagen, denn es hilft mir, ein Stück weit mit meinem Problem fertig zu werden. Eigentlich habe ich ja nichts gegen Frauen, es ist nur so, dass ich ständig an sie denken muss. Und das nervt. Beim Aufstehen, in der Straßenbahn, an der Supermarktkasse – Frauen, Frauen, Frauen.

Mein Psychiater sagt "Junger Mann". Er sagt immer "Junger Mann".
"Junger Mann, in ihrem Alter ist das völlig normal. Versuchen Sie doch einfach mal, an was anderes zu denken. Vielleicht schreiben Sie mal etwas, das lenkt sie ab."

Also schreibe ich mal etwas. Was überhaupt nichts mit Frauen zu tun hat. Eine Geschichte über Fußball.

George Best, der berühmte Außenstürmer von Manchester United sagte einmal: "Die eine Hälfte meines Vermögens habe ich für Alkohol und Frauen ausgeben, die andere Hälfte habe ich sinnlos verprasst." - Und wenn man da mal kurz drüber nachdenkt, dann hatte er wohl Recht mit dieser Erkenntnis. Und darum ist dies wohl doch keine Geschichte über Fußball, sondern über die wunderbarsten Geschöpfe auf dieser Welt, die ohne, dass wir es eigentlich wollen, immer wieder unsere besten Seiten zum Vorschein bringen. - Es ist eine Geschichte über Frauen. Sie heißt:

Ich hatte sie alle

Ich traf sie Anna... Ampel. Sie trug eine große EinkaufsNatascha. Zuerst dachte ich, sie wäre Lea, doch dann sah ich Klara. Es war eine große Jutta-Tasche und darauf gedruckt war ein Panda-Bea. Die Tasche war randvoll mit frischem Rha-Barbara. Alles klar, dachte ich, eine Öko-Else. Doch ich hatte keine Valerie, ich brauchte dringend eine Frauke, denn ich brannte vor von der Leydenschaft.

Also sagte ich ihr Franka und Freya: "Ich bin Aline und ich liebe dich Cher". Doch sie zögerte. Drum sagte ich: "Hey, ich habe Abigail, und einen Mercedes und schon bald mache ich die dicke Marie. Und wenn das nicht reicht, dann nehme ich eben ein Darleen auf. - "Tanja.", sagte sie, "also gut gehen wir zu Mia."

Sie bot mir einen Birte an. Doch ich mochte diese Ökomixgetränke noch nie also machte sie einen Camilla-Thekla. Das passte auch viel Bether zu ihr. Ich küsste sie auf ihren Rosamund und flüsterte Ihr Cosima-Worte ins Ohr und schon bald lagen wir in ihrem Barbette. Ihr Blanka Busen war rund und schön [B] und roch nach Klementine und Jasmin. Wir hielten uns nicht lange auf mit Kuniligunde und Felicitas. Sie holte einige Gretchen aus ihrem Nachttisch und schon bald wurde es Hertha.

Danach tranken wir Wein und sie fing an, über die Hochzeit zu reden. May, Juli oder Augusta wollte sie wissen. Die Hochzeitsreise nach Paris oder an die Adriane. - Doch in Vino Vera. Ich sagte "Nada, nix heiraten, das war doch nur meine Mascha". Da war es dann vorbei mit der Harmony. Sie begann, mir den Marge zu blasen und gab mir einen Astrid. "Du Kristin die Fresse" - schrie sie. "Ich bring dich hinter Gitta". Das klang wie die Hella auf Erden. Sie war nur noch auf Rachel aus und ganz offensichtlich dachte sie dabei an Maud. Ich Lizzy stehen und ohne auch nur Adele zu sagen, suchte ich das Weite und dachte stolz: "Judith it again".



Eine Version dieses Textes ist erschienen in*:
- Torsten Wolff: "Würde ist ein Konjunktiv" beim Blaulicht-Verlag
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